2019/02 - Ein Halber in Berlin
Von Robert Frießleben
Am 07.04. (Weltgesundheitstag und zufälligerweise auch mein Geburtstag) stand zum mittlerweile dritten Mal der „kleine Bruder“ des Berlin Marathons, der „39. Generali Berliner Halbmarathon“ auf in meinem Laufkalender. Für dieses Jahr war ein neuer Teilnehmerrekord (mehr als 37.000 Teilnehmer, davon über 35.500 Läufer) angesagt aufgrund dessen auch die Streckenführung angepasst wurde.
Aus Termin- und Gesundheitsgründen konnten vom K&S-Laufteam dieses Jahr leider nur noch Thomas Schlomski teilnehmen, Kai Münch verzichtete schweren Herzens, da gesundheitlich angeschlagen, auf den Start, unterstützte uns aber moralisch vor Ort.
Meine Lauftaktik für dieses Jahr lautete „Alles geht, nix muss“: der Lauf von war lediglich als Gradmesser für den Stand der Vorbereitung zum London Marathon geplant.
Samstag, 06.04.
Bereits am Samstag reisten wir umweltfreundlich per Bahn nach Berlin. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel ging es zur „Halbmarathon Expo“ zum Flughafen Tempelhof. Neben der Startnummernausgabe konnte man bei mehr als hundert Ausstellern z. B. nach günstigen Messeangeboten stöbern. Natürlich traf ich auch einige bekannte Gesichter aus der Laufszene Sachsen. Ausgerüstet mit Startnummer und obligatorischem Event-T-Shirt ging es zurück zur U-Bahn am Platz der Luftbrücke, nicht ohne einen etwas sehnsüchtigen Blick auf meine ehemalige Dienststätte, dem Radarturm des „Berlin Radar“ zu werfen. Der Abend klang mit einer leckeren Portion beim Italiener geruhsam aus.
Sonntag, 07.04.
Der „Race-Day“ startete bereits um 7:30 mit dem gemeinsamen Frühstück im Hotel. Noch schnell die am Vorabend vorbereiteten Sachen zusammengerafft und schon ging es zu Fuß zur 2,5 km entfernten Startareal. Und – wen wunderts – auch hier liefen uns, diesmal am Brandenburger Tor, wieder einige bekannte Gesichter aus der Heimat über den Weg. Nach einer kleinen Fachsimpelei und einem kurzen Fotoshooting ging es dann weiter in Richtung Gepäckabgabe (das der für einen zuständige Gepäck-LKW immer am weitesten weg steht, sei hier nur am Rande notiert, Danke Murphy!). Pünktlich 09:30 zum Start der Inline-Skater traf ich in meinem Startblock ein und das übliche Krippeln im Bauch setzte langsam ein. Kurz nach 10:05 dann der Start der Läufer, ich überquerte die Startline 10:20 inmitten meiner Startwelle und auf ging es …
Vorbei an der „Goldelse“ (Berliner Siegessäule) ging es über den Theodor-Heuss-Platz in Richtung Schloss Charlottenburg, welches bereits nach 4 km rechts liegen gelassen wurde. Der regelmäßige Blick auf die Pulsanzeige meiner Uhr bestätigten meine gewählte Pace und so ging es konstant weiter nach Süden in Richtung Kurfürstendamm. Dieser war wie jedes Jahr wieder eine kleine Prüfung für sich, sehr lang und sehr gerade aber auch wieder einer der Stimmungszentren des Laufes mit Unmengen an Bands und Zuschauern, die einen immer wieder antrieben und ich bemerkte gar nicht, dass ich bereits die Hälfte der Strecke hinter mir gelassen hatte. Nach der Gedächtniskirche und dem KDW ging es wieder in ruhigen Gefilden entlang am Landwehrkanal (leider mit kräftig Gegenwind). Hier merkte ich, dass ich die gewählte Geschwindigkeit nicht mehr lange halten können würde und nahm das Tempo raus, um mich nicht zu überanstrengen. Durch die Häuserschluchten des Potsdamer Platzes hindurch ging es im Zick-Zack-Kurs durch Berlins Mitte: Checkpoint Charlie, das im Aufbau befindliche Berliner Schloss und der französische DOM seinen beispielhaft für die vielen Sehenswürdigkeiten genannt, die die Laufstrecke säumten. Nach einer letzten Kurve ging es auf der Straße Unter den Linden im Zielspurt Richtung Brandenburger Tor und nach knapp über 2 h war auch dieser Lauf Geschichte.
Im Ziel gab es dann noch einen kleinen Stau zu bewältigen und gemeinsam mit Thomas Schlomski, der bereits eine Weile bei den Gepäck-LKW wartete, ging es zurück in Richtung Innenstadt. Das Eis, was ich auf meinem Geburtstag ausgeben wollte, verzögerte sich leider etwas, da wir einen „kleinen“ Umweg um den weiträumig gesperrten Park des Großen Tiergartens nehmen mussten, aber letztendlich gab es für unser Laufteam vor Ort das wohlverdiente Eis am Brandenburger Tor, wo noch immer ein großer Strom an Läufern im Ziel eintraf.
Fazit
Zusammenfassend wieder ein sehr schönes Laufwochenende, der Startplatz für den nächsten Halbmarathon am 05.04.2020 ist bereits reserviert!